Saubere Sache aus Aachen, für Aachen

Die „Tüten-Aktion“

IM DIENSTE EINER GUTEN SACHE: UDO SCHIFFERS (LI.), NICOLE WILLMS (3.V. LI.) UND USCHI BRAMMERTZ (4.V.LI).

ZAQUENSIS-TEAM WIRD IN AUTO-WASCHANLAGE TÄTIG.

USCHI BRAMMERTZ: „BRAUCHEN JEDEN EURO“.

 

AACHEN In der Waschstraße von Udo Schiffers Meisterwerkstatt Auf der Hüls 171 bot sich ein nicht alltägliches Bild: Saugen, waschen, bürsten, trocknen war angesagt. Schwamm und Wischtücher machten die Runde, das gesamte Marketing-Team von ZAQUENSIS (wird zu TIMEPARTNER), ebenfalls Auf der Hüls ansässig, hatte sich für einen guten Zweck an die Arbeit gemacht, den Schreibtisch mit einem ganz ungewöhnlichen Arbeitsplatz getauscht.

„Eine saubere Sache – aus Aachen, für Aachen“, lautete das Motto der Aktion, die Nicole Willms (Marketing Manager ZAQUENSIS) unserer Zeitung vor Ort erklärte. Die Pandemie habe uns alle noch fest im Griff. Auch wenn die Lage sich langsam zu entspannen beginne, seien Kinder die Leidtragenden der aktuellen Entwicklung. Warum? „Ferienspiele werden nur mit einer kleinen Gruppenstärke durchgeführt oder fallen gänzlich weg“, sagt sie.

„Wir haben uns daher entschlossen, etwas für die Kinder der Städteregion Aachen zu tun.“ Die Idee sei begeistert aufgenommen worden, das Wie und Was stand auch rasch fest.

Nicole Willms sagt, man habe in Zusammenarbeit mit Uschi Brammertz, Geschäftsführerin des Aachener Förderverein „Integration durch Sport“, gezielt eine „Tüten-Aktion“ geplant. Diese Taschen werden für „schlechter gestellte Kinder“ aus der Region mit Lebensmitteln und Outdoor-Spielzeug gefüllt, lässt Willms uns wissen und fügt hinzu: „Damit möchten wir die Familien unterstützen und ganz besonders den Kindern einen unbeschwerten Sommer ermöglichen.“

Als Udo Schiffers von der Idee gehört habe, sei er spontan auf den „Hilfszug“ aufgesprungen, habe sich bereit erklärt, seine Waschstraße zur Verfügung zu stellen. „Eine gute Sache, die man nur unterstützen kann“, weiß er. Alle Einnahmen kommen der Tüten-Aktion von Uschi Brammertz zugute. Und für diese gute Sache machte sich das Team von ZAQUENSIS bereit, um sich „auf der ganzen Linie für eine saubere Sache“ zu engagieren und sie erfolgreich zu Ende zu bringen. Ein dickes Lob dafür von Nicole Willms.

Strahlende Augen bei Uschi Brammertz, die gemeinsam mit Nicole Willms dem „Autowasch-Team ZAQUENSIS“, das geschickt gleich mehrere Autos reinigte und auf Hochglanz brachte, mit Begeisterung zuschauten. Der Erlös dieser Aktion, so Brammertz, komme den Kindern aus Rothe Erde zugute. „Dort ist unser Verein sehr aktiv tätig, hier wird auch große Bedürftigkeit spürbar.“

Immer wieder freitags sei das Jugendhaus der Pfarre St. Barbara „die“ Anlauf-station schlechthin. „So gegen 16 Uhr hat sich vor der Türe eine Schlange von Kindern und Jugendlichen gebildet, um die Tüten in Empfang zu nehmen“, erzählt Uschi Brammertz. Die Kinder, die noch nicht in einem Alter seien, eine Tüte allein zu tragen, werden von Müttern und Väter begleitet. „Zu Hause dann wird nach Rezept für die ganze Familie ein leckeres Essen gekocht“, freut sich Brammertz.

Wie fing alles an? Uschi Brammertz ist begeistert bei der Sache, um von den Anfängen zu berichten. Entstanden sei die Idee aber aus dem Projekt „Rundum fit“, das seit zehn Jahren läuft und bei dem vor der Corona-Pandemie stets einmal pro Woche im Kinder- und Jugendhaus selber mit den Kids gemeinsam gekocht wurde. Mit glühenden Bäckchen hätten die kleinen „Lafers, Lichters und Polettos“ zu Kochlöffel und Pfanne gegriffen, um am Herd ihren Mann zu stehen. Uschi Brammertz bedauert: „Als dann aber der Zusammenhalt über gemeinsames Kochen nicht mehr gegeben war, haben wir nach einer Lösung gesucht, um die Armut zu mildern. Da kam uns die Idee mit den Kochtüten.“

Sie erinnert sich an die Anfänge, zu Beginn seien so an die 50 Tüten ausgegeben worden. „Dann stellten wir einen noch größeren Bedarf fest, nachdem sich die Aktion herumgesprochen hatte. Zu Ostern konnten wir eine Aufstockung auf 60 Tüten verzeichnen“, sagt Uschi Brammertz.

Und das alles „mache man liebend gerne.“ Man brauche mindesten fünf Helfer/innen. „Die Köchin stellt die Rezepte zusammen und die daraus resultierende Lebensmittel-Bedarfsliste. Dann werden die Lebensmittel auf die 60 Tüten verteilt, um sie an Bedürftige ausgeben zu können“, freut Brammertz sich. Wie ist es um die Zukunft bestellt? „Ja, wir freuen uns sehr über Spenden, so wie jetzt die aus der Waschaktion von ZAQUENSIS, weil es die Tüten-Ausgabe noch ein paar Wochen länger als nur bis zum Ende der Sommerferien sichern würde. Vielleicht kann die Aktion ja auch noch durch weitere Spenden bis Weihnachten am Leben erhalten bleiben“, ist der sehnlichste Wunsch der Geschäftsführerin. „Das würde ich mir sehr wünschen“, lässt sie uns wissen.

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