Kommissionierer
Aufgaben & Tätigkeiten

Zu finden in den Versandabteilungen und Warenlagern zahlreicher Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen befasst sich der Kommissionierer mit der Zusammenstellung bestellter Ware und ihrem Versand.

Anbei ein kurzer Überblick zu beruflichen Möglichkeiten, Weiterbildungs- und Aufstiegschancen und dem durchschnittlichen Gehalt in diesem Berufszweig.

Was zeichnet den Beruf des Kommissionierers aus und was zählt zu den Haupttätigkeiten

Kommissionierer arbeiten in der Regel in Warenlagern oder in Versandabteilungen.

Nach Eingang eines Auftrags liegt ihre Hauptaufgabe in der korrekten und schnellen Zusammenstellung der Produkte aus der Bestellung. Die Waren werden aus den Lagerplätzen entnommen und für den Weiterversand vorbereitet.

Je nach Arbeitsumfeld oder Art des Arbeitgebers kann er sowohl innerhalb eines Unternehmens für den Warenfluss und die richtige Materialzusammenstellung zuständig sein, dies ist zum Beispiel im produzierenden Gewerbe häufig der Fall, meist geht es bei der Auftragsbearbeitung jedoch um den Weiterversand. Dann zählt auch die Verpackung und die abschließende Vorbereitung für den Versand zum Berufsbild. Die Auseinandersetzung und korrekte Einhaltung bestimmter Regeln für den Versand und die Lagerung spezieller Waren (z.B. in der Pharmaindustrie, dem Lebensmittelhandel, bei Gefahrgutstoffen) wird vorausgesetzt. Dazu werden vor Ort die Mitarbeiter entsprechend geschult.

In den heutigen Arbeitsprozessen werden zur Steigerung der Effizienz technische und digitale Hilfsmittel eingesetzt. In der Regel kommen in Warenlagern Warenwirtschaftssystem, beispielsweise SAP, zum Einsatz, in denen sowohl der Wareneingang wie auch der Warenabfluss erfasst wird. Dies kann manuell am Computer oder auch über Scanner erfolgen.

Die Aufgabengebiete sind vielfältig und die Tätigkeit abwechslungsreich, eine spezielle Ausbildung ist in einigen Unternehmen nicht unbedingt erforderlich und auch Quereinsteiger haben gute Chancen. Einige Unternehmen stellen jedoch nur Bewerber ein, die eine Ausbildung in der Lagerwirtschaft oder Logistik vorweisen können oder bereits Erfahrungen aus den entsprechenden Bereichen mitbringen.

Einige Eigenschaften sollte der Bewerber in jedem Fall mitbringen:

  • genaue, gewissenhafte und sorgsame Arbeitsweise – immer den zu versendenden Waren angepasst
  • körperliche Belastbarkeit
  • Lernbereitschaft
  • Technikaffinität
  • Flexibilität

Die allgemeinen Tätigkeiten sind vielfältig und insbesondere im florierenden Onlinehandel werden Kommissionierer/-innen gesucht. Die einstellenden Unternehmen kommen dabei aus allen Bereichen, vom Groß- und Einzelhandel, über Speditionen und produzierende kleine und große Industriebetriebe bis hin zum Angebot von Arbeitsplätzen in Häfen und im Güterverkehr.

KOMMISSIONIERER JOBS

AUFGABEN UND TÄTIGKEITEN EINES KOMMISSIONIERERS / EINER KOMMISSIONIERERIN
EINE KURZÜBERSICHT

Die Aufgaben eines Kommissionierers richten sich nach seinem Einsatzort im Unternehmen, stehen aber im Zusammenhang mit ein- und ausgehender Ware.

Aufgaben:

  • Zusammenstellung von bestellten Waren für den Weitertransport an verschiedene Kunden nach Auftragszetteln oder per Headset nach Anweisung (Mann/Frau zu Ware System)
  • Dazu zählt die Warenentnahme aus dem Lager und die korrekte Verbuchung in vorhandenen Warenwirtschaftssystemen (manuell oder mit Hilfe von Scannern). Der Lagerort ist in der Regel elektronisch in einem Datensystem gespeichert oder kann entsprechenden Listen entnommen werden.
  • Auch findet sich die Variante, bei der nicht der Kommissionierer die Ware aus dem Regal holt, sondern diese per Band oder durch Transportroboter zum Kommissionierer geleitet wird. (Ware zu Mann/Frau System).

Bei beiden Systemen gilt:

  • Kontrolle der Produkte und Warenzusammenstellungen auf Vollständigkeit.
  • Sorgfältige Behandlung und Verpackung der Ware nach Vorschrift, damit ein beschädigungsfreier Transport gewährleistet werden kann.
  • Einhaltung von Lager- und Versandvorschriften (insbesondere bei Produkten, die speziellen Lager- und Versandbedingungen unterliegen – darunter fallen z.B. Lebensmittel, Gefahrgutstoffe und viele pharmazeutische Produkte)
  • Evtl. Erstellung von Lieferpapieren und deren Ausdruck.
  • Nach Verpackung und Versandvorbereitung richtige Etikettierung und Transport zur Versandabteilung / zum Verladeort, evtl. Planung des kürzesten Versandwegs zum Kunden.

Weitere Aufgaben:

  • Zusammenstellung von Material für die Weiterverarbeitung innerhalb des Unternehmens
  • Je nach Stellenbeschreibung kann auch die Warenannahme und die Einsortierung in die vorgesehenen Regalplätze im Lager Teil der Tätigkeit sein.
  • Ebenso die Überprüfung und Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Einlagerung, die nach entsprechenden Vorschriften für die Waren sehr unterschiedlich ausfallen kann und die gleichbleibende Qualität der Ware garantieren muss. Hier können z.B. verschiedene Bestimmungen zum Einlagern der Ware Bedingung sein (FIFO – First in - First out / FEFO – First expired - First out (letzteres bei Waren mit Mindesthaltbarkeitsdatum))
  • Retourenabwicklung – Annahme zurückkommender Ware, Prüfung auf Vollständigkeit und Unversehrtheit, erneute Einlagerung oder Entsorgung

 

Zusammengefasst stellt der Kommissionierer / die Kommissioniererin nach Bestellung die Ware im Lager zusammen und verbucht sie je nach System mit Handscannern direkt oder nach Listen manuell im Nachhinein am Computer. Je nach Branche und Umfang der Bestellung kommen Hubwagen und Gabelstapler zum Einsatz.

Annahme und Einlagerung von neu eintreffender Ware kann ebenso zum Arbeitsumfang zählen, wie die Verpackung und Bereitstellung der Ware für den Weiterversand, mit allen zugehörigen Lieferpapieren. Daher wird der genaue Arbeitsort und -umfang im Arbeitsvertrag individuell geregelt und kann auch bei Kommissionierer im gleichen Unternehmen stark variieren.

BERUFSVORRAUSSETZUNGEN, QUALIFIKATION UND AUSBILDUNG

Im eigentlichen Sinne gibt es die Berufsbezeichnung des Kommissionierers nicht.
Die Einarbeitung erfolgt im Unternehmen direkt am Arbeitsplatz. Ein spezieller Ausbildungsberuf wird nicht angeboten, ebenso wenig sind Vorgaben oder Vorschriften für die eigentliche Tätigkeit durch den Gesetzgeber geregelt.

Verschiedene Aus- oder Weiterbildungen in der Lagerwirtschaft und Logistik, eine bereits vorhandene Ausbildung oder Berufserfahrung in diesen Bereichen sind von Vorteil und letzteres auch bei Quereinsteigern ein Einstellungskriterium. Einige Arbeitgeber verlangen einen Gabelstapler-Führerschein (Flurfördermittelschein) und/oder den sicheren Umgang mit Hubwagen.

Körperliche Belastbarkeit, zupacken können und eine genaue, sorgfältige und verantwortungsbewusste Arbeitsweise sind zentrale Anforderungen an einen Bewerber. Täglich werden Waren unterschiedlichster Art, Größe und Gewicht bewegt, eine gute körperliche Grundfitness und Kondition ist daher unabdingbar. Der Umgang mit unterschiedlichsten Waren und jeweils speziellen Lager- und Versandbesonderheiten (z.B. bei Lebensmitteln, pharmazeutischen Produkten, Gefahrgutstoffen, elektrischen Geräten, Möbeln usw.) erfordert Flexibilität und Lernbereitschaft. Der besonders pflegliche Umgang mit den Produkten und die Vermeidung von Beschädigungen wird erwartet.

Je nach Unternehmen und Art, der zu versendenden oder zusammenzustellenden Waren wird vom Kommissionierer technische Affinität, Computerkenntnisse (evtl. auch spezielle Warenwirtschaftskenntnisse, z.B. SAP-Kenntnisse) und ein kaufmännisches Grundverständnis erwartet.

Wer Teamfähigkeit und eine hohe Arbeitsmotivation besitzt, die Bereitschaft zur Fort- und Weiterbildung mitbringt, sich hilfsbereit und kollegial verhält, Arbeit nach Anweisung durch Vorgesetzte gewissenhaft erledigt und insgesamt sehr sorgfältig, genau und mit Vorsicht beim Verladen und Verpacken agiert, der hat beste Chancen als Kommissionierer eingestellt und langfristig ein Teil des Warenflusses in Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen zu werden.

 

ARBEITSZEITEN

Die genauen Arbeitszeiten richten sich nach der Branche, der Unternehmensgröße und der genauen Stellenbeschreibung. Daher können diese sehr unterschiedlich sein.

Arbeitet der Kommissionierer am Materialfluss im Betrieb mit, ist er an den Schichtplan im Unternehmen gebunden, gerade in großen Unternehmen wird rund um die Uhr und zum Teil auch am Wochenende gearbeitet. Im Versand ist man an Abholzeiten durch Lieferdienste gebunden und die Warenannahme ist meist zeitlich geregelt. Generell richtet sich die Arbeitszeit nach den betrieblichen Anforderungen. Flexibilität kann also gefragt sein.
Es werden Voll- oder Teilzeitstellen angeboten.

VERGÜTUNG

Das Grundgehalt eines Kommissionierers liegt in der Regel zwischen 1.600 und 1.800€ brutto. Dazu können bei speziellen Arbeitszeiten verschiedene Sonderzahlungen kommen (z.B. Nacht-, Schicht oder Feiertags- und Wochenendarbeit). Je nach Tarif, Branche und Unternehmen können auch Urlaubsgeld oder vermögenswirksame Leistungen im Arbeitsvertrag vereinbart werden.
Das Durchschnittsgehalt liegt meist bei knapp über 2000€. Durch zeitliche Flexibilität, Weiter- und Fortbildungen lässt sich das Grundgehalt aufstocken und langfristig erhöhen. Tipps für Bewerbung und Gehaltsverhandlungen finden sich im Netz.

Arbeitsorte und Branchen

Kommissionierer arbeiten in der Regel dort, wo Firmen kleinere oder größere Warenlager unterhalten, Waren bestellen und Bestellungen ausliefern oder Produkte weiterverarbeiten. Dies ist im Handel ebenso der Fall wie in der Industrie oder mittelständischen Handwerksunternehmen.

Die Arbeitsorte finden sich also sowohl im Unternehmen direkt als auch an den zentralen Stellen für den Umschlag von Waren aller Art – das können Häfen, Güterbahnhöfe, große Logistikzentren oder Onlinehändler und ähnliche Unternehmen sein.

Arbeit In- und Outdoor ist möglich, in vielen Fällen sind jedoch Warenlager unterschiedlichster Größe die klassischen Arbeitsorte.

Die Branchen sind wie die Arbeitsorte sehr verschieden und auch die täglichen Arbeitsanforderung variieren stark und sind an die jeweiligen Waren angepasst. Kommissionierer werden eigentlich in allen Branchen benötigt, werden meist direkt im Unternehmen für die Einsatzbereiche geschult und können sich hier oftmals weiterbilden.

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